Aktiv in die Zukunftsplanung
AEB-Antrittsbesuche bei Landesrat Achammer und Landesrätin Pamer
Der Verein „AEB-Aktive Eltern von Menschen mit Behinderung“ bringt den neuen und alten Landesräten in Südtirol wichtige Anliegen vor, welche für eine inklusive Gesellschaft in Südtirol unbedingt umgesetzt werden müssen.
Seit Jahrzehnten setzt sich der AEB für Gerechtigkeit in Südtirol ein. Dabei ist er Sprachrohr für jene Eltern und Angehörige, welche ein Familienmitglied mit einer Behinderung betreuen, begleiten oder pflegen. Damit die Inklusion tagtäglich selbstverständlich gelebt werden kann, sieht der AEB noch viel Handlungsbedarf in Südtirol.
„Die detaillierten Themen, die alltäglichen Probleme, unsere Forderungen und vor allem die Lösungsvorschläge dazu, haben wir bei den Antrittsbesuchen Landesrat Achammer und Landesrätin Pamer vorgelegt“, so die Präsidentin des AEB, Angelika Stampfl.
Ein wichtiges Anliegen, welches der AEB bei Landesrat Achammer deponiert hat, ist die personelle Unterbesetzung in den Schulen. „Eine Aufstockung des Plansolls für Mitarbeiter:innen für Integration ist dringend notwendig!“ so die Delegation des AEB. Landesrat Achammer erkennt den unmittelbaren Handlungsbedarf von Seiten der Landesregierung an und verspricht, sich dafür einzusetzen, dass das Plansoll der Mitarbeiter:innen für Integration noch im ersten Halbjahr 2024 erhöht wird und der Schlüssel der Integrationslehrer:innen, der derzeit bei 1:100 Schüler:innen als gesetzliche Vorgabe in Südtirol liegt, unbedingt nach unten korrigiert bzw. an die Norm für ganz Italien angepasst werden.
Einige Familien in Südtirol haben bereits positive Erfahrungen gemacht! Wenn ein Kind, später ein:e Jugendliche:r mit Behinderung in der Schule, auch in der Oberschule und in einer Fachoberschule, 5 Jahre lang gezielt gefördert und durch Praktika in die Arbeitswelt eingeführt wird, dann ist anschließend eine Inklusion in den Arbeitsmarkt gut vorbereitet. Die Betriebe in Südtirol sind offen für Hilfskräfte, auch wenn diese eine Behinderung haben. „Von diesen Beispielen dürfen wir uns positiv inspirieren lassen und die persönliche Zukunftsplanung für Kinder mit Behinderung muss flächendeckend in ganz Südtirol Realität werden“, ist Stampfl überzeugt.
Mit Landesrätin Pamer wurde vor allem die schwierige finanzielle und bürokratische Situation für ehrenamtlich tätige Vereine wie der AEB angesprochen. „Wir brauchen die planbare, unbürokratische finanzielle Unterstützung von Seiten des Landes, damit wir an der Inklusion zum Wohle der Gesamtgesellschaft weiterarbeiten können.“
Landesrätin Pamer hat sehr interessiert den Problemen und Herausforderungen, welche Familien mit einem Kind mit Behinderung tagtäglich haben, zugehört. Der AEB ist zuversichtlich, dass eine gute Zusammenarbeit möglich ist. Der AEB ist motiviert, weiterhin Ideen in die verschiedensten Gremien einzubringen und an Lösungen für die bestehenden Probleme mitzuarbeiten. Schlussendlich braucht es für ein gerechtes Südtirol die Toleranz und die Offenheit aller Südtiroler:innen.
„Wir brauchen die Zusammenarbeit der gesamten Gesellschaft, allen voran auch jene der Bürgermeister:innen in den Gemeinden Südtirols, damit Inklusion durchgesetzt wird“, so die Vizepräsidentin Beelen, „es gibt bereits sehr gute Gesetze und Bestimmungen, doch diese müssen auch finanziert und umgesetzt werden.“ Der AEB wird nicht müde, sich weiterhin für eine gerechte Gesellschaft in Südtirol einzusetzen.
Foto: AEB-Antrittsbesuch bei Landesrätin Pamer
Von links nach rechts:
AEB Vizepräsidentin Irmhild Beelen, AEB Präsidentin Angelika Stampfl, Landesrätin Rosmarie Pamer, AEB Geschäftsführerin Esther Degasperi