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Sonderschulen? Nein, danke!

Sonderschulen? Nein, danke!

Keine Sonderschulen sondern verbesserte Rahmenbedingungen zur Integration und Inklusion an Südtirols Schulen

Arbeitskreis Eltern Behinderter weist Forderung der EOS Geschäftsführerin vehement zurück

Jahrzehntelang haben wir Familien mit Kindern mit den verschiedensten Beeinträchtigungen im AEB gekämpft, damit unsere Kinder gemeinsam mit ihren gleichaltrigen Freunden die Schule besuchen und ihren Fähigkeiten entsprechend lernen können. Die schulische Integration in Südtirol war und ist Vorbild für viele Staaten, in denen die Abschaffung der Sonderschulen nur schleppend vorankommt. Gleichzeitig hat genau dieses Vorbild der Schule den Weg zur gesellschaftlichen Inklusion von Jugendlichen mit Beeinträchtigung bei Sportvereinen, Volkshochschulen, Musik, Theater, Jugenddiensten bis hin zur Arbeit geebnet.

Wir sind auf dem richtigen Weg! Teilhabe und Inklusion ist nun durch das Landesgesetz Nr.7 vom 14.07.2015 endlich verbrieftes Recht für alle!

Und jetzt soll 400 Kindern und Jugendlichen dieses hart umkämpfte Recht streitig gemacht werden, indem sie aussortiert und stigmatisiert werden? Das ist genau der falsche Weg, denn Kinder aus schwierigen sozialen Situationen, mit psychischen Problemen oder mit einer Beeinträchtigung zeigen uns nur deutlich auf, wo unser Schulsystem überfordert ist und die Basis gestützt werden muss.

Die Schule hat in den letzten Jahren verstärkt erzieherische und kompensatorische Aufgaben übernehmen müssen, ohne dass dafür zusätzliches Personal zugewiesen wurde und das rächt sich jetzt. Wir brauchen an den Schulen mehr Sozialarbeiter und Sozialpädagogen, mehr Mitarbeiter für Integration und mehr zeitliche Spielräume für das Lehrpersonal, damit sie Krisensituationen rechtzeitig erfassen und im Team, auch mit externen Diensten, auffangen können. Dabei ist die Ressource der Mitschüler eine nicht zu unterschätzende Größe, wie z.B. das Projekt „Hond in Hond- Freizeit mitnondo im Pustertal“ zeigt, bei dem Kinder mit Beeinträchtigung bzw. aus Migrantenfamilien von Oberschülern in ihrer Freizeit begleitet werden. Und von solchen positiven Beispielen gibt es immer mehr!

Für die vielfältigen Ursachen schulischen Scheiterns kann es nicht nur die eine Lösung, nämlich die Sonderschule, geben.

Es muss, wie bei unseren Kindern mit Beeinträchtigung, ein personenzentrierter Ansatz gefunden werden, um einen Weg aus der Problemsituation aufzuzeigen und in dem Jugendlichen den Wunsch zu wecken, gerne ein Teil der Gemeinschaft zu sein und von den Anderen wertgeschätzt zu werden.

Nur die Inklusion garantiert eine solidarische Gesellschaft, in die sich jeder mit seinen speziellen Fähigkeiten einbringen kann!